18.4. Ausmisten und sich dabei gut fühlen – Teil 1
„Muss ich mich wirklich von Klamotten trennen?“
Können Sie sich schwer lösen? Von alten Vorstellungen, alten Klamotten, alten Laste(r)n? Wenn nicht jetzt, wo die Frühlingssonne einen zwingt genau hinzuschauen, wann dann? Dicke Sachen nach ganz hinten im Fach räumen, Wintermäntel in den Keller – was auch immer Sie jetzt angreifen, nutzen Sie die Gunst der Stunde zum allgemeinen Überdenken und Aussortieren der privaten Kleidersammlung. Angestaubte Ecken und ewig schon vernachlässigte Stücke gibt es in jedem Schrank. Zeit, sich den unangenehmen Eliminierungs-Aufgaben zu stellen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Hier die Basic-Fragen:
Passe ich da noch rein? Wenn nicht: Wie wahrscheinlich ist es, dass ich jemals wieder reinpasse? Liegt die Chance unter 50 Prozent: loslassen.
So schwer zu finden und deshalb ein ewiger Schatz in jedem Schrank:
3. die perfekt sitzende Jeans, egal wie alt sie ist. Hier von G-Star Raw.
Foto: G-Star Raw
Habe ich das schon jemals (erfolgreich) angehabt? Warum nicht? Ist es nicht mein Stil: verschenken. Ist es nicht meine Größe: verschenken. Hab ich nichts Passendes dazu: Das wird einen Grund haben, also: verschenken.
Würde ich das Stück jetzt nochmal neu kaufen? – eine vernichtende Frage, die, wenn ehrlich beantwortet, oft ganze Garderobeninhalte auslöscht. Also nur für Hartgesottene.
Nur nichts überstürzen! Es gibt Dinge im Kleiderschrank, von denen Sie sich auf keinen Fall trennen sollten:
1. zeitlose Stücke wie dem Kostüm von Mothwurf
Was dann noch übrigbleibt: Steht mir das? Übersetzt heißt das sowas wie: Macht es mich schöner? Kann jetzt an Schnitt, Farbe oder minderer Qualität liegen, warum nicht. In jedem Fall: adieu!
2. Erbstücke wie die Lederhose von Meindl
Fotos: Mothwurf, Meindl
Drastisch? Vielleicht. Wirkungsvoll? Definitiv. Probieren Sie’s einfach aus. Statt neu einzukaufen einfach mal die alten Sachen schonungslos begutachten. Befreit und verhindert in der Regel den nächsten unüberlegten Shoppingrausch, weil einem bewusst wird wie wenige Stücke man tatsächlich gerne trägt und wie viele man gar nicht vermisst, wenn sie nicht mehr da sind.
Die bloße Vorstellung davon, dass Sie sich von vermeintlich so geliebten Stücken trennen sollen, versetzt Sie in Panik? Schlafen Sie mal drüber und denken Sie an mich, wenn Sie in der Früh wiedermal „nichts zum Anziehen“ haben vor Ihrem übervollen Kleiderschrank. Nächste Woche ein zweites Kapitel zum Thema Ausmisten, weil mir viele beim ersten Mal noch nicht geglaubt haben werden.
Illustration: ofatomsandlines
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kateboss@seidl-trachten.at